Vertrauen entwickelt sich im Kontext der Anwendung, im kulturellen Kontext und ist nicht zuletzt auch eine Generationenfrage. Die Kernelemente des Vertrauens, nämlich Sicherheit, Haftung und Verantwortlichkeit sind nicht technologiebezogen. Insofern dürfte sich an der Definition von Vertrauen nichts ändern. Darauf hat auch eine noch so gut (gemeinte) Technologie keinen Einfluss. Wir haben das mit digitalen Signaturen und Verschlüsselungsverfahren erlebt, die bis heute nur marginal eingesetzt werden. Systeme, wie die Blockchains, können unterschiedlich implementiert werden und schlussendlich entscheidet die Implementation über die Frage: Wie vertrauenswürdig ist dieses System? Denn eines ist sicher: es wird zu Fehlern kommen und dann stellt sich die Frage nach den Verantwortlichen (Auszug aus einem Artikel zum Thema aus dem Jahr 2016, zu finden hier). Ausserdem immer wieder lesenswert ist der Artikel über den ETHEREUM-Gründer.

Die Blockchain ist folglich keine „Trust-Machine“.  Sie kann zwar helfen, hochwertige Systeme zu schaffen und die Sicherheit zu erhöhen, ein Garant für die kommerzielle Akzeptanz wird sie aber damit nicht.

Bruce Schneier hat kürzlich einen Artikel „Illegal Content and the Blockchain“ zum Thema Vertrauen veröffentlicht, der sehr lesenswert ist: „Illegal Content and the Blockchain„.

„But information must reside somewhere. Code is written by and for people, stored on computers located within countries, and embedded within the institutions and societies we have created. To trust information is to trust its chain of custody and the social context it comes from. Neither code nor information is value-neutral, nor ever free of human context.“ 

Bruce Schneier

 

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